Nur Mut! Wer traut sich? Manche Menschen sind nicht nur bereit, Risiken einzugehen, Opfer zu bringen – sie sind dazu entschlossen. Die viel beschworene und bewunderte Charaktereigenschaft, die uns befähigt, Widerstände und Gefahren zu überwinden oder uns für eine Sache oder unsere Mitmenschen einzusetzen, hat sich allerdings rar gemacht. Zwar klingt der Appell für mehr Mut und Entschlossenheit gut, nach hochgekrempelten Ärmeln, nach Visionen und nach Aufbruch. Doch erfordert die Umsetzung auch Eigenständigkeit im Denken, Bewusstsein für Werte und emotionale Stärke.
Mut ist zusätzlich der Motor des Wirtschaftens und somit im Joballtag nicht wegzudenken:
- Mutig zu führen kann heißen, aufzustehen und die Wahrheit zu sagen, wenn es nötig ist.
- Es heißt auch, die Wahrheit zu ertragen, wenn es unangenehm wird und eigene Fehler einzugestehen.
- Es kann bedeuten, seinen Mitarbeitern Verantwortung anzuvertrauen.
- Oder einen Schlussstrich zu ziehen, wenn es an der Zeit ist und dabei vielleicht sogar für seine eigene Überzeugung einzutreten – ohne Rücksicht auf die Karriere.
„Wie kann man bloß so mutig sein?“, fragen sich manche. Zugleich ist es eine Binsenweisheit, dass zum Beispiel managen nichts anderes bedeutet, als Entscheidungen zu treffen, deren Ausgang ungewiss ist, weil in unserer komplexen Welt zu viele Variablen nahezu jedes Kalkül auf eine Wette reduzieren. Der Mutige entscheidet trotzdem. Keinesfalls blind, vielmehr ist sein entscheidender Wesenszug, diese Risiken „sehend zu überwinden“, schrieb Jean Paul.
Courage ist die Kombination aus Verstand, Wissen und Optimismus:
Mutig ist, wer sich des Risikos bewusst wird, reflektiert und kalkuliert – danach auch konsequent handelt. Dummerweise ist Mut aber oft wie ein Luxusgut: Jeder bewundert ihn, aber kaum einer mag ihn sich leisten.